Knigge Ticker „Wir schenken uns nichts!“ – Warum gebrochene Absprachen den Weihnachtsfrieden stören können

„Wir schenken uns nichts!“ – Warum gebrochene Absprachen den Weihnachtsfrieden stören können

Es ist keineswegs ein neues Weihnachts-Phänomen, sondern eher ein altbekanntes. Erst gibt es
Absprachen wie: „Wir schenken uns nichts“. Dann werden diese von einigen nicht eingehalten,
indem sie trotzdem Gaben verteilen. Ebenso wenig neu ist diese Tatsache: Das erweckt
unangenehme Emotionen bei den meisten derer, die mit leeren Händen dastehen, wenn ihnen
entgegen der Vereinbarung doch plötzlich ein Präsent überreicht wird. Von Irritation über „sich
blamiert fühlen“ oder das Empfinden von Beschämung bis zu Ärger oder gar Wut kann die
Bandbreite reichen – Weihnachtsfrieden ade.
Neu kann es in diesem Jahr allerdings sein, dass mehr Menschen als sonst auf den Austausch
von Weihnachtspräsenten verzichten wollen. Sei es, dass sie es freiwillig tun, etwa um
sicherheitshalber vorausschauend das Portemonnaie zu schonen. Oder, dass sie auf einen
solchen Verzicht angewiesen sind, weil sie sich dazu aus finanzieller Not gezwungen sehen.
Vermutlich werden nicht alle von Letzterem Betroffene dies ohne Traurigkeit oder Hadern
hinnehmen können, was wohl jeder empathische Mensch nachvollziehen kann. Und vermutlich
wird es auch jene geben, die ihren Grund nicht nennen mögen für die gewünschte Absprache: „Wir
schenken uns nichts“.
Ganz abgesehen davon, dass die Stimmung für alle Anwesende reichlich getrübt werden kann,
wenn eine solche Übereinkunft missachtet wird: Es geht grundlegend darum, den Mitmenschen die
ihnen zustehende Wertschätzung auch mit Blick auf ihre Wünsche für fehlende
Weihnachtsgeschenke zu gewähren. Das gelingt Ihnen, wenn Sie anderen unschöne oder
unangenehme Gefühle ersparen, indem Sie sich gegebenenfalls an Absprachen halten. Und eine
Frage nach dem Grund für eine solche verbietet sich für alle, die wertschätzenden Umgang
praktizieren, von alleine.

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